Schmuck und Edelsteine

Schmuck und Edelsteine

Schmucksteine und Edelsteine

Als Schmucksteine werden alle Mineralien bezeichnet, die durch ihre Schönheit den Menschen bezaubern. Dazu gehören sehr häufig vorkommende, weniger wertvolle Mineralien wie Jaspis, Türkis, Onyx, Amethyst, Achat oder das tiefschwarze Obsidian, auch Korallen, Fossilien und Bernstein werden zu den Schmucksteinen gerechnet. Der früher für diese Materialien verwendete Ausdruck Halbedelsteine ist heute nicht mehr gebräuchlich.

Die einfachen Schmucksteine zeichnen sich durch eine große Vielfalt bezüglich ihrer Farben, und Strukturen aus. Dies und der geringe Preis machen sie zum idealen Material für die Herstellung von Modeschmuck. Für die Verarbeitung zum Schmuck müssen die Steine allerdings eine gewisse Härte besitzen, damit sie beim Schleifen nicht splittern oder zerbrechen.

Edelsteinschmuck ist hingegen „für die Ewigkeit gemacht“. Wer erinnert sich nicht an das lasziv dahingehauchte „Diamonds are a girl’s best friend“ von Marylin Monroe? Kaum ein anderes Material beflügelt die Phantasie so sehr wie der glitzernde Stein aus reinem Kohlenstoff. Will ein Mann an seine Liebste Schmuck verschenken, sind Diamanten noch immer die erste Wahl. Durch den Einbau von Fremdelementen wie Stickstoff oder Bor erhält der Diamant eine gelbe, braune, rote oder blaue Farbe.

Diamanten mit reinen, intensiven Farben sind besonders wertvoll. Beim kunstvollen Schliff der Facetten treten die zahllosen inneren Lichtreflexionen des Diamanten zu Tage, welche die Individualität und den besonderen Reiz jedes einzelnen Steins ausmachen. Brillanten sind ein besonders charakteristische Schliffform des Diamanten. Vollendet wird das Gesamtkunstwerk durch das Einsetzen des Steins in einen Ring aus Gold oder Platin.

Bekannte Edelsteine

Weitere bekannte Edelsteine sind Rubin, Saphir, Smaragd oder Topas. Im Gegensatz zum Diamant handelt es sich bei diesen Edelsteinen um echte Mineralien. So sind der zwischen blass- und dunkelrot glänzende Rubin und der in den Farben blau bis braun scheinende Saphir beides Varianten des Korund, einer Modifikation von Aluminiumoxid. Der grüne Smaragd und der zwischen gelbbraun und farblos changierende Topas sind beides Silikat-Minerale.

Für die Bewertung von Edelsteinen von Bedeutung sind ihr Gewicht in Karat – ein metrisches Karat sind 0,2 Gramm – und ihre Reinheit. Einfluss auf den Preis hat zudem die Veredelung durch den einzigartigen Schliff. Als „Juwel“ bezeichnet man für gewöhnlich nur geschliffene Edelsteine. Seit einiger Zeit lassen sich Edelsteine im Labor unter Druck- und Hitzeinwirkung „züchten“. Die ungleich günstigeren synthetischen Edelsteine sind vom Laien von den Originalen kaum zu unterscheiden, verfügen jedoch im Gegensatz zu natürlichen Edelsteinen über keinerlei Einschlüsse.

Über ihrer Funktion als Schmucksteine hinaus werden Mineralien von vielen Menschen als Heilsteine geschätzt, denen besondere Eigenschaften zugeschrieben werden. So sagt man zum Beispiel Calcit nach, das Herz zu stärken und den Herzrhythmus zu normalisieren. Türkis soll Stimmungsschwankungen ausgleichen und bei Erschöpfung die eigenen Energiereserven mobilisieren.

Perlen als Schmuck

Genau betrachtet ist die Perle ein „Fehler“ der Natur. Einige Molluskenarten umschließen Fremdkörper mit Perlmutt. Mollusken oder Weichtiere sind ein arten- und formenreicher Tierstamm, zu dem unter anderem auch Muscheln und Schnecken zählen. Diese innerste Schalenschicht dient eigentlich zum Schutz vor Fressfeinden.

Auch wenn die Entstehung der Perlen nicht vollständig geklärt ist, die eindrucksvollen natürlichen Schmuckstücke faszinieren den Menschen schon seit vielen Jahrhunderten. Bei den Persern und Indern, im alten Rom und in Griechenland waren Perlen hoch geschätzt und sehr begehrt, in vielen Kulturen haben sie zudem einen tiefen Symbolgehalt. Im europäischen Mittelalter galten Perlen als Zeichen der Liebe zu Gott, Perlen fanden unter anderem als Heilmittel und Aphrodisiakum Anwendung.

Im Ägyptischen Museum in Kairo befindet sich der älteste bekannte Perlenschmuck, sein Alter wird auf 4.300 Jahre geschätzt. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts waren Perlen ein Privileg der Könige und des Adels – einfache Bürger konnten sich die seltenen Schmuckstücke nicht leisten. Das änderte sich erst mit der Einführung der Zuchtperle.

Perlenkette

Klassiker des Perlenschmucks sind ein- oder mehrreihige Perlenketten und Perlen-Stecker als Ohrringe. Lange Zeit galten Perlen als „Schmuck der Großmütter“, mittlerweile finden sie sich jedoch in verschiedensten modischen Schmuckstücken, so als edle Anstecknadeln, schicke Armbänder oder Ringe, allein oder in Kombination mit Edelsteinen.

Der Wert einer Perle bemisst sich nach ihrer Größe und Form, dem Glanz der Oberfläche, nach Reinheit und Farbe. So sind schwarze Perlen in der Natur besonders selten und somit sehr teuer. Als „echte Perlen“ dürfen nur natürlich gewachsene Perlen bezeichnet werden., die meisten für die Schmuckherstellung verwendeten Perlen sind heutzutage jedoch gezüchtet.

Perlbildende Muscheln kommen im Meer und im Süßwasser vor, in beiden Lebensräumen werden auch Perlen gezüchtet. Angewandt werden verschiedene Verfahren zur Zucht. Bei Meeresmuscheln wird von Hand ein Kern aus Permutt für das Perlwachstum eingesetzt, Süßwasserperlen werden erzeugt, indem an einem Einschnitt Gewebeteilchen einer anderen Muschel eingesetzt werden.